2017-09-09

September 2017

Wir sind dem Hafen entkommen
2017-09-09 Wir sind unterwegs! Wir wollten ja den September über segeln gehen und unsere Vorbereitungen waren alle termingerecht fertig. Die Schapps waren voll, dem Boot geht es gut, wir haben alle Permits gehabt und auch meine Baustellen sind alle rechtzeitig erledigt gewesen. Aber natürlich hat das Wetter nicht mitgespielt – viel Regen und so – und wir haben unsere Abfahrt immer wieder verschoben.
Jetzt sind wir aber endlich los gekommen – das Wetter ist immer noch nicht ideal, aber netterweise hat es erst zu Regnen angefangen, als wir gerade mit dem Ankern fertig waren.
Ankern tun wir heute übrigens in der RaviRavi Bay, eine Bucht etwa 25 Meilen westlich von SavuSavu. Ein paar grüne Hügel, ein wenig Mangrovenwald, keine Leute weit und breit – das letzte stimmt nicht ganz, denn wir haben zumindest 2 Fischer gesehen die im benachbarten Nasonisoni Kanal ihr Glück probiert haben.
Der grobe Plan ist – wieder mal – eine Runde um Vanua Levu zu fahren, mal schauen wie weit wir diesmal kommen. Zwei Mal sind wir schon losgesegelt aber beide Male in irgendeiner Bucht hängengeblieben - beim Hängenbleiben sind wir echt gut.

Ankerplatz bei Nabuwalu
2017-09-11 Heute war ein richtig komischer Tag, einer wo alles anders läuft als normal.
Angefangen hat es damit, daß wir heute in der Früh in Nabouwalu spazieren gegangen sind. Und da, erste absolute Unwahrscheinlichkeit, treffen wir auf einen sehr unfreundlichen Fijianer! So was haben wir in Fiji einfach noch nicht erlebt. In meinen Augen sind die Fijianer das freundlichste Volk, das wir bisher auf unserer Reise kennengelernt haben. Als wir später im Dorf von unserer unfreundlichen Begegnung erzählt haben, haben sie gemeint, er hat schlecht geschlafen oder ist mit Kopfweh aufgewacht und es tue ihnen sehr leid, dass uns sowas passiert ist.
Nach dem Mittagessen haben wir uns zusammengepackt und sind los nach Bua Bay, laut anderen Seglern ein super geschützter Ankerplatz. Unwahrscheinlichkeit Nummer 2 hat uns aber Westwind beschert, die einzige Richtung, nach der die Bucht offen ist. Also wieder auslaufen, es wird schon spät, das Licht ist nicht mehr das Beste, alle anderen Ankerbuchten in der Nähe sind auch nach Westen auf, aber nicht so weit offen. Also rasen wir dahin, damit wir noch sehen, wo wir unseren Anker werfen und da passiert
Das Wunder wird filetiert
Unwahrscheinlichkeit Nummer 3: in der ganzen Hektik mit gegen den Wind motoren fangen wir einen Fisch! Wir verlieren ihn nicht kurz vorm Boot, er ist essbar und ganz! Bis wir mit dem letzten Licht unsere Ankerplatz erreicht haben, hat der Wind fast aufgehört, dreht langsam auf Süden, wo er herkommen soll und so gibt es eine ruhige Nacht mit Fisch im Bauch.

2017-09-19 Heute waren wir in Lambasa. Es war mal wieder Zeit unsere Schapps zu füllen und dem Zahnarzt mußte ich auch einen Besuch abstatten.
Um den Bus zu erwischen mußten wir gestern ins Dorf Naqumu um beim Chief (etwa sowas wie der Bürgermeister bei uns) SevuSevu zu machen. Das ist eigentlich ein sehr netter Brauch. Wenn man wo neu hinkommt, ist es hier Sitte erst mal den Chief zu besuchen, ihm ein kleines Geschenk (Kawa Wurzeln) zu überreichen und ihm zu sagen, wer wir sind und was wir so vorhaben. Das ganze haben wir in den verschiedensten Dörfern schon sehr unterschiedlich erlebt, mal sehr ernst, mal eher gelangweilt, mal fragen Sie einem Löcher in den Bauch und man muß seine ganze Lebensgeschichte erzählen – je nachdem wie der Chief gerade drauf ist. Diesmal war es ein SevuSevu der lustigen und unterhaltsamen Art und wir haben uns sehr gut unterhalten. Am Ende waren wir offiziell ins Dorf aufgenommen und dürfen uns frei im Dorfgebiet bewegen.
Busse ohne Fenster in LambasaHeute sind wir dann um kurz nach 5 Uhr aus den Bett, um die Flut nicht zu verpassen. Nur bei Flut kommt man hier nämlich einigermaßen vernünftig an Land – bei Ebbe läuft man Gefahr, 100 Meter vor dem festen Boden mit dem Dinghy im Schlamm stecken zu bleiben.
Es gibt hier genau 2 Busse am Tag, einen um 7 Uhr in Richtung Lambasa und einen um 3 Uhr wieder zurück.
Lambasa ist in der Luftlinie nur etwa 35 Kilometer entfernt, auf der Straße etwa 50km, trotzdem dauert die Busfahrt etwa 1:45 Stunden – mehr braucht man über die Busse und die Straßen hier in der Gegend nicht zu wissen. Wenn man endlich dort ist, ist man wirklich gründlich durchgeschüttelt und eingestaubt – der Bus hat nämlich keine Fenster.
Eine Plombe und viele Einkäufe später ging es schwer bepackt zurück und um kurz nach 5 Uhr waren wir wieder am Boot.
PS: Eine Plombe kostet hier übrigens umgerechnet 20€ und der Zahnarzt ist sogar richtig gut.

Unser Trip an der Nordküste von Vanua Levu
2017-09-28 Wir sind jetzt fast 3 Wochen unterwegs und langsam ist es Zeit umzudrehen. Vorgestern wollten wir noch ein Stück weiter nach Osten fahren, aber dann ist die Lichtmaschine (kurz auch als LiMa bekannt) ausgefallen und wir sind zur Sicherheit umgedreht um wieder in bewohnteres Gebiet zu kommen – es gibt schöneres als mit einer kaputten LiMa irgendwo im Nirgendwo festzusitzen. Also sind wir zurück nach Tivi Island gefahren, da liegt man sehr sicher und hat im Notfall auch die Möglichkeit einen Bus nach Lambasa zu erwischen.
Gestern war also reparieren angesagt und das Ganze hat sich zum Glück nur als eine Kleinigkeit herausgestellt – die Masseleitung zur LiMa war abgebrochen. Und wenn sich jetzt vielleicht wer fragen sollte: “Was ist denn das für eine Masseleitung bei einer LiMa, die Masse kommt doch üblicherweise direkt vom Motor???“ - dem sei in Erinnerung gerufen, daß wir ein Alu-Boot haben und die Masse der LiMa fein säuberlich vom Motor und Rump getrennt sein muß, sonst leidet das Alu.
Heute ist ein Tag zum Füße hochlegen, Tee trinken, ein schönes Buch zu lesen und Andrea backt sogar einen Papayakuchen – oder anders ausgedrückt, es zieht gerade eine Schlechtwetterfront durch. Es regnet alle paar Minuten und der Wind weiß auch nicht so recht aus welcher Richtung er blasen soll. Wenn wir Glück haben sammeln wir zumindest genug Wasser um unsere Tanks wieder voll zu bekommen. Wenn das nur ein oder zwei Tage sind und das nicht zu oft, dann sind das auch sehr schöne und gemütliche Tage. Hauptsache man hat einen guten Ankerplatz und die Schapps sind voll.


2 Kommentare:

  1. Hallo zusammen
    warum leidet das Alu? Wir haben eine Reinke Euro mit saildrive und der ist fest mit Rumpf verschraubt. Wird von REinke so gezeichnet in den Plänen. Haben den Motorblock dann auch direkt auf den minus der Batterie gelegt.

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  2. Du hast natürlich recht, nur den Rumpf auf Masse zu legen schadet dem Alu noch nicht - ABER - wenn auch nur die kleinste Verbindung von einer Plusleitung ans Alu kommt, fließt Strom über den Rumpf und du hast in ganz kurzer Zeit einen massiven Schaden durch elektrische Korrosion. Um da ein wenig Sicherheit einzubauen, wird daher auf Alubooten meistens auch die Masse vom Rumpf isoliert verlegt. So passiert bei einem Fehler (Plus oder Minus am Rumpf) noch nichts, erst wenn beides gleichzeitig passiert, was aber eher unwahrscheinlich ist. Wir haben auch eine kleine Testeinrichtung eingebaut die überprüft ob wir irgendeine elektrische Verbindung zum Rumpf haben - einfach 2 Glühbirnen in Serie von Plus nach Minus schalten und die Verbindung der beiden Birnen dann über einen Taster auf den Rumpf legen. Im Normalfall fließt jetzt der Strom nacheinander durch beide Glühbirnen und sie sollten daher gleich hell leuchten. Wenn man jetzt den Taster drückt sollte es im Idealfall keinerlei Auswirkungen haben. Wenn aber jetzt plötzlich eine Birne heller leuchtet als die andere, dann ist der Rumpf nicht isoliert und wir beginnen mit der Suche nach der Ursache.
    Heinz

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