2013-7-6 - Weniger gut schaut es mit meinem Job aus – in Fiji gibt es nämlich ein ganz tolles Gesetz in dem steht, daß, wenn jemand mit seinem eigenem Boot (oder auch wenn es der Frau gehört) in Fiji ankommt und um ein Arbeitsvisum ansucht, er sein Boot sofort importieren muß. Das ist natürlich echt hinderlich, wir wollten hier eigentlich Geld verdienen und nicht erst ein paar Tausender ausgeben. Jetzt gibt es natürlich Tricks, um das zu umgehen, das Boot irgendwo auf einen anderen Namen anmelden zum Beispiel. Aber das ist auch alles andere als günstig, Vanuatu – 4000U$ für 5 Jahre, Marschall Inseln 3200U$ für 3 Jahre, also alles nicht so wirklich in unserer Preisklasse. Vielleicht probieren wir es ganz einfach über Österreich, aber das dauert auch wieder lange und ein paar Hundert Euro für Dokumente hin- und herschicken ist man da auch gleich los. Vielleicht sollte ich doch wieder Schwarzarbeiter werden – so wie in Panama, da hat das auch ganz gut geklappt – oder wir suchen uns doch noch ein anderes Land zum Arbeiten aus.
2013-7-16 - Jetzt liegen wir schon seit ein paar Tagen hinter der Insel Malolo und warten auf besseres Wetter. Das jetzige Wetter ist irgendwie genau so, wie man sich die Südsee in seinen romantischen Träumen nicht vorstellt, grau, windig und kalt. Ja, wirklich kalt, wir haben die letzten Tage wesentlich mehr Tee als Bier getrunken, nachts liegen wir mit der Fleecedecke im Bett und tagsüber habe ich eine lange Hose an. Naja, übermorgen soll es wieder besser werden und bis dahin heißt es abwarten und Tee trinken.
Das
Problem war auch recht bald klar – da war Luft im Diesel! Da wir in
Panama schon einmal Stunden damit verbracht haben, so ein Leck zu
finden haben wir uns 2 Schaugläser in unsere Dieselleitung
eingebaut, so kann man ganz schnell feststellen, wieweit der Diesel
noch blasenfrei kommt und wo das Problem beginnt. Unser Schuldiger
war so schnell gefunden, ein Filter, der über die Entlüftung Luft
ins System gesaugt hat. Nachdem wir diesen Teil überbrückt hatten,
war alles - zumindest provisorisch - wieder in Ordnung und der Motor für
einen Notfall einsatzbereit – ab dann kann man etwas
entspannter weiter basteln.
Nach guter alter Seglertradition passieren solche Sachen ja immer irgendwo im Nirgendwo, und schon im Vorhinein zu wissen, welche Ersatzteile man vielleicht in 2 Jahren dringend brauchen wird, das ist die eigentliche Kunst beim Fahrtensegeln. Bei uns hat es diesmal funktioniert und wir hatten nicht nur genügend Kraftstoffschläuche an Bord, wir haben sie dann sogar fast auf Anhieb gefunden! Das ist gar nicht so normal, auf jedem Boot, das schon ein paar Jahre unterwegs ist, fahren viele Ersatzteile mit, die der Eigner längst vergessen hat und die es sich in irgendeinem unzugänglichen Winkel bequem gemacht haben. Noch schöner sind die anderen, die Teile von denen man weiß, das man sie mal gekauft und aufs Boot gebracht hat, die man dann im Ernstfall aber einfach nicht findet – und das mit dem Wissen, das es nicht weiter als sagen wir mal 5m weg sein kann. Wir haben aus diesem Grund immer Listen, auf denen wir uns aufschreiben, wo wir was haben. Die stimmen zwar sicher nicht 100%ig, aber ganz falsch sind sie auch selten.
Ach
ja – die Zentrale Alarmanlage habe ich auch fertig gebaut,
Überspannung, Unterspannung, Öldruck, Motortemperatur, Wasser in der Bilge oder Einbrecher im
Salon – bei uns an Bord trötet es jetzt bei jeder sich bietenden
Gelegenheit.
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