Das war
kein schlechter Juni dieses Jahr, nach 6 Monaten in Österreich sind
wir endlich wieder in Fiji auf unserer Yab Yum. Das Wiedersehen war
ja schon toll, ist doch in unserer Abwesenheit ein ausgewachsener
Cyclon genau über die Werft getobt, mit Windgeschwindigkeiten, die man
sich gar nicht vorstellen möchte – und ausser etwas Dreck, den es
an Deck geblasen hat, haben wir genau den Windanzeiger eingebüßt,
den hat es wohl einfach weggeblasen. Ist halt ein braves Schiff, das
im Notfall auch auf sich selber aufpassen kann.
In der
ersten Woche war dann natürlich viel zu tun, bis man sein Schiff
wieder im Wasser hat, schleifen und Antifouling sind eh normal, aber
wir hatten diesmal auch was zum Schweißen. Hinter den Galapagos
haben wir uns in der Nacht ein unbeleuchtetes Fischernetz
eingefangen, natürlich genau mit dem Windruder, das am
empfindlichsten ist und bei der Gelegenheit sind uns da einige
Schweißnähte im Windruderlager gebrochen. Wir haben das
Windruder danach stillgelegt und sind mit dem elektrischen
Autopiloten weitergefahren. Auf den Marquesas haben wir das Windruder
dann sogar ganz abgebaut, um unnötigen Druck auf das Lager zu
vermeiden. In Franz. Polynesien war uns das Schweißen aber zu
teuer und hier in Fiji hat es jetzt gepasst und wir haben eine
Baustelle weniger auf unserer Liste. Der Schweißer hier war
überraschend billig und – noch größere Überraschung – er war
sogar richtig gut! Da haben wir zum Beispiel in Venezuela
schon ganz andere 'Künstler ihres Faches' kennengelernt, wo fast jede
Schweißnaht Stoff für ein Drama abgeworfen hat.
Nebenbei mußten wir noch bunkern wie die Weltmeister – vor unserer Abreise haben wir natürlich das Schiff so leer wie möglich gefuttert und den Rest an andere Segler verteilt, um den Kakerlaken nix zum Wohlfühlen zurückzulassen, und so mußten wir von A wie Annanas bis Z wie Zucker alles wieder einlagern.
Naja,
nach einer Woche oder so waren wir jedenfalls wieder im Wasser und
unser nächster Anlaufpunkt war Bruce, der Segelmacher & Rigger
in der Saveni Bay. Dort haben wir unseren zerrissenen Blister flicken
lassen. Da ist uns auf der Strecke von Suvarov nach Tonga der
Niroring am Schothorn gebrochen und die scharfen Reste des Rings
haben in wenigen Sekunden gefühlte 100 Löcher in den Blister
geschlagen.
Also haben wir in Tonga mal die Nähmaschine ausgepackt und alles wieder behelfsmäßig geflickt. Richtig gut geht das aber an Bord nicht, erstens kann man ein 95m2 Segel nicht mal ansatzweise auf unserem Küchentisch ausbreiten (das Problem trifft wohl auf die meisten Küchentische zu) und zweitens kann unsere alte Singer Nähmaschine nur gerade Stiche – für Segel sollte es aber immer Zickzack sein. Um die Story kurz zu machen, natürlich ist es uns nicht gelungen, den Blister faltenfrei zu flicken und so ist er uns zwischen Tonga und Fiji schon wieder zerrissen und wir brauchten einen Segelmacher, um das richtig reparieren zu können.
Also haben wir in Tonga mal die Nähmaschine ausgepackt und alles wieder behelfsmäßig geflickt. Richtig gut geht das aber an Bord nicht, erstens kann man ein 95m2 Segel nicht mal ansatzweise auf unserem Küchentisch ausbreiten (das Problem trifft wohl auf die meisten Küchentische zu) und zweitens kann unsere alte Singer Nähmaschine nur gerade Stiche – für Segel sollte es aber immer Zickzack sein. Um die Story kurz zu machen, natürlich ist es uns nicht gelungen, den Blister faltenfrei zu flicken und so ist er uns zwischen Tonga und Fiji schon wieder zerrissen und wir brauchten einen Segelmacher, um das richtig reparieren zu können.
Zuerst
hat sich aber der Chico von der Chi vom Bruce noch ein neues Vorstag
machen lassen – war ein lustiger Ausflug. Nachdem das Rollreff vor
dem letzten Terminal montiert werden muß, die Terminalpresse nicht
transportabel war und der Rigger 3 km vom Strand wohnt, hatten wir
(Chico, Gerhard von der Najade und ich) einen netten Spazirgang mit
einer 12m langen Rollreffanlage durchs fijianische Hinterland.
Nebenher
haben wir noch den neuen GPS installiert, neue Spannungs- und
Strommesser eingebaut, den verlorenen Windanzeiger ersetzt, die
Tauchflaschen zur Druckprüfung gebracht, den Vergaser vom
Außenborder etwa 10x geputzt, alle Dieselfilter und ein paar
Keilriemen gewechselt, .... wie gesagt, es war kein langweiliger
Monat. Wenn man immer am Boot lebt macht man halt jeden Tag ein
bisschen was, wenn man dann aber 6 Monate nix getan hat, hat man
einiges aufzuholen, bevor man wieder zurück in seinem alten Rhythmus kommt.
Sonst
habe ich noch zusammen mit Hannes von der Optimist viel an unserem
Pilotino Projekt weitergebastelt. Inzwischen ist der erste Prototyp
beim Hannes eingebaut und er tüftelt an der Software rum, um dem Teil
das Geradeausfahren beizubringen. Wird noch ein bisschen dauern, aber
die ersten Versuche schauen schon mal nicht schlecht aus. Den zweiten
Prototypen habe ich auch schon fertig aufgebaut und bin gerade dabei,
ihn in unsere Yab Yum einzubauen.
Der
Klabautermann muß in den 6 Monaten übrigens auch bei uns auf Besuch
gewesen sein – als wir nämlich den zweiten Außenborder angeschaut
haben, war die Schwimmerkammer des Vergasers voller Sand (!) - den
Motor haben wir zuletzt in Tonga verwendet (wo er problemlos gelaufen
ist) und dann nach einem Problem mit dem Antriebsschaft zum
Ersatzmotor erklärt. Seither wurde er nie verwendet und die 6 Monate
war er sicher unter Deck verstaut. Noch dazu ist der Tank komplett
sauber und der restliche Vergaser auch - wo also bitte kommt der Sand
her? Nach reiflichem Nachdenken ist dann als einzige Erklärung nur
noch der Klabautermann übriggeblieben, der soll ja Freude an solchen
Späßen haben.
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