2014-03-11

März 2014

2014-03-11 Das Wetter zickt immer noch rum. Immer wieder bekommen wir Sturmwarnungen, die sich 2-3 Tage später wieder in Luft auflösen – alleine in den letzten 2 Wochen ist das sicher drei mal passiert. Es ist zwar schön, daß nicht alle angesagten Stürme wirklich kommen, aber wenn man ständig nur Warnungen bekommt und dann nichts passiert, ist das auch nicht gut, weil man mit der Zeit die Warnungen nicht mehr ernst nimmt.
Vor ein paar Tagen waren wir wieder mal draußen am Ressort und haben das blaue Wasser genossen. Inzwischen sind wir aber wieder in Savu Savu und werkeln so vor uns hin.
Der Suchhund auf Mäusejagd
Neben diversen Elektroarbeiten haben wir ja auch 4 Boote zum Beaufsichtigen, da wird einem nicht langweilig. Das größte Problem bei den Booten ist immer noch unsere Maus/Ratte, die sich einfach nicht fangen lassen will. Jetzt haben wir neben 5 normalen Mausefallen und 2 Klebefallen auch schon 2 verschiedene Gifte im Einsatz, einzig es hilft nichts! Sie knabbert ungefähr an allem rum, Holz, Polster, Papier, Plastikflaschen, Cremetuben, Stofftiere, Kaffeepackungen, …. alles außer den Ködern! Und was wir da schon alles probiert haben, verschiedene Käse, Speck, Fleisch und Wurst, Erdnussbutter und Nutella, Banane, Apfel & Karotte, Brot, Kekse und Rosinen. Also quasi Vollpension mit ausgewogener Ernährung! Vorgestern haben wir uns von einem Franzosen einen Jack Russell Terrier ausgeborgt und haben den mal zum Schnüffeln losgeschickt. Hat super ausgeschaut wie der kleine Hund in alle Ecken und Winkel des Boots gekrochen ist. Gefunden hat er die Maus wohl, gefangen aber nicht, dazu war er dann doch noch zu groß. Naja, wenigstens wissen wir jetzt wo unsere Maus wohnt und dementsprechend haben wir die Gegend mit all unseren Fallen zugepflastert – Mal schauen ob das was bringt. Wenn das wieder nichts wird, brauchen wir wohl einen professionellen Kammerjäger der das Schiff ausräuchert.
Heute waren wir in Lambasa, der Hauptstadt von Vanua Levu. Wir sind dorthin gefahren um eine Lichtmaschine für ein französisches Boot zu kaufen. Was nach einer einfachen Aufgabe klingt, hat sich aber wieder mal zu einer kleine Odysse entwickelt. Zuerst haben wir in dem einen Autozubehör Geschäft in Savu Savu gesucht, aber natürlich nichts passendes gefunden. In Lambasa, das wussten wir, gibt es mindestens 10 solcher Geschäfte und wir dachten, das wird sicher kein Problem werden. Naja, zum Schluß waren wir doch noch erfolgreich, aber erst haben wir jedes einzelne Autozubehörgeschäft der Stadt abgeklappert, sind stundenlang von Pontius zu Pilatus geschickt worden und sind zum Schluß in einer kleinen Werkstätte in einem Hinterhof fündig geworden.
LKW mit kaputtem Aussenspiegel
Auf dem Nachhauseweg sind wir noch zu einem LKW gekommen, den es gerade umgeschmissen und auf die Seite gelegt hat. Der Motor ist noch gelaufen, sogar die Räder haben sich noch gedreht, Öl spritzte rhythmisch auf die Straße und der Fahrer ist panisch in seiner Kabine rumgehüpft weil er nicht rausgekommen ist – die Tür war verklemmt. Die ganze Szene war also ziemlich surreal und wir (die Passagiere unseres Minibusses) haben die Tür dann doch aufbekommen und den zum Glück unverletzten Fahrer befreit. Nachdem leider keiner eine Dose von Popeye's Spezialspinat mit hatte, um den Lastwagen wieder auf die Räder zu stellen, konnten wir danach nicht viel mehr tun und unser Fahrer hat nach einer Viertelstunde wieder zum Aufbruch geblasen. Aber die ganze Szene ist für mich wieder mal ein Beweis, das die größte Gefahr beim um die Welt segeln nicht Stürme, Haie oder Riesenkraken sondern wahrscheinlich der Straßenverkehr in den verschiedenen Ländern ist. In dieser Hinsicht haben wir wirklich schon haarsträubende Sachen erlebt, egal ob in Panama, Venezuela, Trinidad, Peru, ….. die Leute fahren überall wie die Wahnsinnigen. Dazu kommen oftmals noch schlechte Straßen, unsichere Autos, Machotum und blindes Gottvertrauen – oft eine wirklich schlechte Mischung!

2014-03-29 Aus die Maus! So wie es ausschaut, waren wir doch noch erfolgreich mit unserem Kampf gegen die Maus. Nachdem weder Fallen noch verschiedene Gifte funktioniert haben, der Schaden aber immer größer wurde (zum Schluß ging sie auch schon an die Kabel!) haben wir zu einem recht drastischen Mittel gegriffen und sie nach guter alter Art mit Abgasen vergiftet. Die menschliche Umweltverschmutzung bringt wahrscheinlich jeden Tag Millionen Tiere um – wir haben jetzt ganz gezielt damit eine Maus erlegt. Das Prinzip ist ja aus diversen Fernsehkrimis klar, nur bei der Dosierung war ich etwas unsicher. Wie viel Abgase braucht man wohl um auf einem 17 Meter Schiff eine letale Dosis zu erreichen? Das Internet ist bei solch dubiosen Fragen immer eine gute Quelle und auch diesmal habe ich recht schnell was gefunden. Das Erschreckende dabei war, das ich die ausführlichsten und besten Infos alle auf Selbstmord-Foren Seiten gefunden habe, irgendwie sehr makaber! Naja, jedenfalls haben meine Berechnungen dann ergeben, daß man mit einem Liter Benzin wohl auskommen sollte um den Innenraum der Jessie mit einer anständigen Dosis CO und CO2 zu versehen. Also haben wir unseren kleinen Generator bei der Jessie ins Cockpit gestellt, haben den Auspuff beim Niedergang reingeleitet und rundherum alles mit Kartons und Handtüchern dichtgemacht. Dann ist der Generator für 5 Stunden gelaufen und als im Boot der Gasalarm losgegangen ist, wußten wir, das wir auf dem richtigen Weg waren. Danach haben wir den Motor ausgemacht, das Schiff aber abgedichtet gelassen und sind erst 2 Tage später wieder schauen gegangen. Das war vor 10 Tagen und seither haben wir keine neue Mäusekacke und auch keine neuen angeknabberten Sachen mehr gefunden.
Gestern haben wir uns dann den Hund nochmals ausgeborgt um eventuell die tote Maus zu finden, aber das hat leider nicht geklappt und wir werden wohl warten müssen bis das Ding zu stinken anfängt, bevor wir die große Suche starten.
Sonst gibt es noch zu melden, das die Besitzer der 3 anderen Boote wieder da sind und wir jetzt außer auf unsere YabYum nur noch auf die Jessie aufpassen müssen. Das verschafft uns wieder etwas mehr Zeit, was gut ist, denn im Moment gibt es wieder jede Menge Elektrik zu reparieren.
Außerdem haben wir seit 3 Tagen Probleme mit unserem Außenborder – er ist einfach im laufenden Betrieb abgestorben. 2 Mal haben wir uns schon Heim schleppen lassen müssen weil wir ihn nicht mehr zum laufen bekommen haben. Vor 2 Tagen haben wir den Vergaser schon komplett zerlegt und gereinigt, das hat das Problem aber nicht behoben. Heute haben wir eine neue Zündkerze und frisches Benzin probiert – mal schauen wie weit wir damit kommen.

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