Dezember 2014

2014-12-17 Jetzt ist schon wieder der halbe Dezember rum, die Zeit vergeht gerade wie im Nu und man kommt zu viel weniger als man eigentlich geplant hat.
Na wenigstens ist Anfang Dezember der letzte Mooring endlich ins Wasser gegangen – einen Monat nach Start der Cyclon Saison war das wirklich nicht zu früh. Wie immer hat es ewig gedauert bis alles Material wirklich da war, aber das ist halt so in Fiji und darüber rege ich mich auch nicht mehr auf.
Sonst hatten wir in den ersten beiden Dezemberwochen sehr viel Regen – was man auch tat, man hatte eine gute Chance dabei nass zu werden. Unsere Nachbarn auf der Stravaig haben sich unglücklicherweise genau diese Zeit ausgesucht um ihr Deck neu zu malen – das hat sich alles etwas länger hingezogen als geplant.
Ich habe die Regentage, so gut es ging, mit Elektronikgebastel gefüllt. Die Optimist ist wieder in SavuSavu angekommen und mit Hannes wieder zurück im Lande, können wir die anstehenden Projekte (Autopilot, LiMa Regler, ….) wieder ein Stück weiterbringen. Die Bilgenpumpenschalter Platinen sind auch fertig und eine LED Dimmung und ein Ankerlicht habe ich für ein Nachbarschiff gebastelt. Es ist schon schön, wenn man mit den neuen Batterien auch bei Schlechtwetter genug Strom zum Löten hat :)
Wenn wir schon beim Strom sind, eine neue Lichtmaschine (LiMa) haben wir uns jetzt auch gekauft. Also 'neu' ist sie nicht wirklich, sondern eine gebrauchte aus Japan, aber die passt mit ihren 90A recht gut zu unserer Batteriebank – die 55A LiMa die wir zur Zeit verwenden ist schon reichlich klein. Bei der Gelegenheit wollen wir auch eine neue LiMa Halterung, direkt am Motor bauen – das wird unser Projekt für den Winter. Der jetzige LiMa Halter sitzt nicht am Motor, sondern am Motorfundament und das macht immer wieder Stress. Das Problem ist, daß der Motor vibriert, die LiMa aber nicht und die dabei entstehenden Kräfte muß der Keilriemen absorbieren. Das geht für eine Zeit ganz gut, aber wir müssen den Keilriemen doch sehr oft nachspannen und auch regelmäßig austauschen. Wenn die LiMa dann direkt am Motor befestigt ist (so wie in jedem Auto), schwingen die beiden synchron und der Keilriemen ist happy.
Der Advent ist in SavuSavu wirklich noch eine vergleichbar 'stille Zeit'. Weihnachtsdekoration auf der Straße gibt es eigentlich gar nicht, in etwa der Hälfte der Geschäften gibt es schon irgendeinen Aufputz, aber fast immer eher klein und dezent. Ich habe in den letzten 2 Wochen erst 3 Mal 'Last Christmas' gehört und Felice Navidad noch gar nicht (!) - das ist in Österreich um diese Jahreszeit einfach unmöglich!
Zur Zeit sind wir aber wieder mal am Cousteau Resort und genießen das saubere Wasser. Nach fast 2 Wochen Regen tut das mal wieder richtig gut und bei der Gelegenheit machen wir natürlich auch das Unterwasserschiff sauber. Das ist schon immer wieder unglaublich was da in 14 Tagen so alles wächst.

2014-12-26 Weihnachten war hier wettertechnisch auch nicht so toll, der Himmel Grau in Grau, immer wieder mal Regen und natürlich kein Schnee - also genau so wie in Österreich. Wir hatten trotzdem einen schönen Abend. Wir haben das teure Weihnachtsessen im Dorf bleiben lassen und Andrea hat Faschierte Laibchen mit Kartoffel und Rotkraut gezaubert und als Nachtisch gab es dann die selbstgemachten Weihnachtskekse. Sowas ist uns allemal lieber als irgendeine gekünstelte Variation in einem feinen Restaurant, von der man nachher sagt sie war 'interessant' und man geht hungrig nach Hause. Als Beilage gab es noch Skype und Telefon und so haben wir ein bisschen mit der Familie zu Hause telefoniert.
Am Christtag war es vom Wetter her besser, blauer Himmel & Sonnenschein und wir haben einen ausgedehnten Weihnachtswandertag eingelegt. Bei 30° und ohne Schatten den Berg hoch - wir haben geschwitzt wie die Weltmeister. Aber die Aussicht ist wirklich toll von da oben, man sieht die ganze Bucht von SavuSavu und manchmal auch über den Grad die Südküste der Insel. Als wir wieder herunten waren, haben wir uns auf alle Fälle einen Haufen Wasser und ein schönes kaltes Eis genehmigt.

2014-12-30 So, die Weihnachtsfeiertage sind vorbei und unser Schiff hat uns gleich wieder an unsere Pflichten erinnert. Da hatten wir also in den letzten 3 Tagen eine Reparatur des Klos, einmal der Herd und zum Schluß noch der Kühlschrank.
Das Klo war zum Glück kein akutes Problem, eher eines, das wir schon viel zu lange vor uns hergeschoben haben. Die Pumpleistung hat über die Jahre einfach immer mehr nachgelassen. Nachdem wir wußten, daß der Kolben in der Pumpe mit zwei geformten Lederdichtungen arbeitet, war auch klar wo wir das Problem suchen mußten – das Leder war nach 10 Jahren einfach verschlissen. Nachdem es aber unsere letzten Dichtungen sind und wir keine neuen mehr bekommen (für das Klo gibt es schon seit vielen Jahren keine originalen Ersatzteile mehr), haben wir das so lange es ging aufgeschoben. Jetzt war es aber soweit und unsere uralte Pumpe tut wieder wie eine neue :)

Die zweite Baustelle war wieder mal unser Herd. Einer der Brenner war undicht und irgendwie schmeckt das beste Essen nur halb so gut, wenn es dabei nach Petroleum riecht. Also wieder einmal runter mit dem Brenner, Kontrollachse austauschen, neue Nadel rein, alles schön sauber machen und mit neuem Teflon wieder aufsetzen. Haben wir schon x-mal gemacht, ist aber jedes mal wieder eine Sauerei und hinterher schaut man aus wie ein Rauchfangkehrer.
Heute hatten wir dann, zur Abwechslung, was Neues zu bauen - und zwar einen Ablauf für das Kondenswasser im Kühlschrank. Das war bis vor kurzem kein echtes Problem, da wir mit unseren alten Batterien den Kühli über Nacht immer abgeschaltet hatten. Mit den neuen Batterien läuft der Kühli aber immer die Nacht durch und dementsprechend mehr Kondenswasser entsteht. Also haben wir in den Boden ein Rohr eingeklebt, das durch die 20cm Isolierung aus Schaum und Styropor durchgeht. Unten haben wir das Rohr mit einem Schlauch verlängert und in eine Flasche geleitet. Jetzt sollte das Kondenswasser eigentlich in die Flasche laufen und die leeren wir alle paar Wochen mal aus. Mal schauen ob das wirklich so klappt :)