2015-10-10

Oktober 2015

Das zerlegte Klo nach der Reinigung
2015-10-10 Wir sind jetzt seit 2 Wochen zurück in SavuSavu und langsam hat uns der Alltag wieder eingeholt. Neben kleineren Arbeiten auf anderen Booten haben wir jetzt auch eines der Projekte auf unserer YabYum erledigt, das wir schon seit einiger Zeit mit Erfolg vor uns herschieben – unser Klo. Aber jetzt war es wirklich höchste Zeit, dem guten Stück ein großes Service angedeihen zu lassen.
Ein Klo auf einem Boot ist ein bisschen anders als ein Klo zuhause. An Bord muß man das Salzwasser zum Spülen erst ins Boot pumpen und dann das Ganze wieder raus. Da sind viele Ventile, Dichtungen und Schläuche involviert und dementsprechend auch einiges in Schuß zu halten.
Das war mal eine Flügelmutter
Moderne Yacht-Klos sind heute fast komplett aus Plastik. Unser Klo dagegen ist ein uraltes Ding, komplett aus Bronze ist es ursprünglich für U-Boote gebaut worden – alles ist extra solide und stark und über die Jahre hat es uns sehr wenig Sorgen gemacht. Leider ist es mit normalen Stahlschrauben montiert worden – nicht Edelstahl – und so haben wir eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, bis wir die total verrosteten Befestigungs-Schrauben rausbekommen haben. Dann haben wir alles im Cockpit zerlegt und die Teile am Steg mit Drahtbürste und Stahlschwamm, mit Essig und viel Wasser sauber gemacht. Zum Schluß alles wieder mit reichlich Fett zusammengebaut und installiert. War auch nur ein ganzer Tag Arbeit, aber dafür haben wir jetzt das schönste Klo im weiten Umfeld.
Unser Klo - so gut wie neu
Das nächste Projekt auf der Liste wäre ein neuer Wassertank aus Edelstahl. Der Kunststofftank, den wir haben, gibt leider Geschmack an das Wasser ab und schimmelt, so verwenden wir ihn seit einiger Zeit nur noch als Stauraum. Auf unserer Reise in den letzten Monaten wäre dieser Extratank aber sehr praktisch gewesen, dann hätten wir nicht so angespannt auf den nächsten Regen warten müssen. Deshalb haben wir den lokalen Schlosser jetzt mal um einen Kostenvoranschlag für einen Niro-Tank gebeten – aber fast 1700F$ (ca, 700€) sind uns doch zu viel, da bleiben wir lieber beim Wassersparen.
Trotz all dieser Projekte probieren wir das Boot so seeklar wie möglich zu halten. Wir müssen ja noch nach Futuna um neue Papiere zu machen und wollen das nächste passende Wetterfenster dafür nutzen.

2015-10-21 So, die letzten zwei Tage waren wir wieder mal am Basteln wie die Wilden. Die erste Baustelle kam etwas überraschend, wir mußten den Boden von einem Küchenstaufach neu machen. In diesem Fach stauen wir üblicherweise unser Kerosin zum Kochen, den Alkohol zum Vorwärmen der Brenner, Notfallwasser, …. alles eher schwere Sachen. Jahrelang hat das auch keinerlei Probleme gemacht, vor 2 Tagen und natürlich mitten in der Nacht macht es plötzlich einen lauten Polterer und wie wir schauen gehen, liegt der ganze Inhalt dieses Fachs im Motorraum! Der Boden war an einer Seite geschraubt, an 3 Seiten aber nur eingeklebt. Dieser Kleber hatte scheinbar keine Lust mehr und so ist uns einfach der ganze Boden raus gefallen. Naja, zum Glück verwenden wir fast ausschließlich Plastikflaschen und so war der Schaden nicht so schlimm. Gestern haben wir jedenfalls den Boden wieder reingezimmert – diesmal an 3 Seiten verschraubt, das sollte jetzt 1-2 Ewigkeiten halten.
Bei den beiden hinteren Lagern kommt man noch recht gut dazuDie zweite Baustelle waren unsere Motorlager. Die sind schon seit einiger Zeit kaputt, und wir mußten neue bestellen. Vorgestern war es soweit und es lag ein kleines, aber schweres Paket auf der Post für uns bereit. Das Tauschen ist in der Theorie kein Problem, man entlastet einen Motorfuß (mit Spanngurten), baut das alte Lager aus, das neue rein, kurz noch einstellen und fertig. Wenn man einen vernünftigen Zugang hätte und normal arbeiten könnte, wäre ein Lager also in 10 Minuten gewechselt. Nachdem das auf einem Boot mit dem Platz um den Motor ja immer so eine Sache ist und man in verrenkten Positionen versuchen muß an irgendwelche schwer zugänglichen Schrauben zu kommen, dauert das natürlich etwas länger. Oft kommt man nur mit einer Hand hin und kann auch nicht sehen, was man da eigentlich tut – immer wieder lustig! In einem halben Tag haben wir aber wenigstens 3 der 4 Lager getauscht bekommen, das letzte mußte dann bis zum nächsten Tag warten.
Damit das Reparieren nicht zu entspannt von der Hand geht, kommt auch noch ein Wetterfenster am Wochenende, das bisher recht gut ausschaut. Bis dahin muß also alles wieder funktionieren, das richtige Wetter wegen einem technischen Problem zu verpassen, wäre wirklich ärgerlich.


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