2018-08-04

August 2018

Die Spitzen waren etwas trickreich zu schneiden
2018-08-04 Unsere Werft Zeit geht langsam zu Ende. Das Unterwasserschiff ist fast fertig, eine Schicht Antifouling ist schon gemalt, noch 2 oder 3 mal drüber pinseln und das ist auch erledigt. Da aber bis zum nächsten gutem Hochwasser noch mehr als eine Woche Zeit ist, haben wir vor ein paar Tagen angefangen das Teak in unserem Cockpit auszutauschen. Das ist zwar nur eine Fläche von etwa 2,5 Quadratmeter, aber nichtsdestotrotz sehr viel  Arbeit.
Erst mußten wir das alte Holz entfernen - das ging am besten mit Hammer und Meißel. Den verbleibenden Kleber haben wir erst mit Spachteln so gut es ging abgekratzt, dann das Aluminium mit dem Winkelschleifer blank gemacht. Als nächstes mußten wir das Alu etwas aufbereiten – die Säure vom Holz hat das Material angegriffen aber das haben wir mit LimeAway wieder richtig sauber gemacht. Als Schutz für das Material haben wir 2 Lagen Teerepoxy aufgetragen – damit waren die Oberflächen einmal fertig.
Das Holz des Fußbodens ist geschnittenDer nächste Schritt ist das neue Holz so zuzuschneiden, daß die Flächen möglichst gut abgedeckt sind. Das Holz, das wir verwenden heißt Rosawa - das ist die fijianische Teak Version, leicht ölig, sehr beständig gegen Rott und optisch sehr schön - also ist es ideal für unser Cockpit. Wir haben uns 6mm Leisten mit 5cm und 3,8cm Breite aus SavuSavu mitgebracht.
Zum Glück haben wir mit etwas Verschnitt gerechnet und haben vorsorglich etwas mehr Holz gekauft. Wir haben zwar nicht viel verschnitten und das Holz selber war auch gute Qualität – ABER – doch eine Menge der Leisten hatten leider nicht die bestellten 6mm. Einige hatten gar nur 3 oder 4mm und waren für unsere Zwecke leider nutzlos, andere wieder waren bis zu 9mm dick und ohne Nachbehandlung auch nicht zu gebrauchen. Die Tischlerei in SavuSavu war offensichtlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Naja, es ist sich mit dem Holz am Ende gerade so ausgegangen.
Alles Schwere kommt aufs Deck
Geschnitten haben wir das Holz alles per Hand mit unserer Japansäge. Die macht sehr schöne, gerade und dünne Schnitten, genau das Richtige für dieses Projekt. Am meisten Arbeit waren die Rahmen – da mussten wir die Gehrungsschnitte in den Ecken richtig hinbekommen. Nachdem rechte Winkel bei uns an Bord eher Mangelware sind, mußten wir jede Ecke einzeln vermessen und anpassen – das hat etwas gedauert. Die Innenfläche wird dann einfach mit Leisten aufgefüllt. Natürlich werden die Leisten untereinander und vom Rahmen jeweils distanziert – in die dadurch entstehenden Zwischenräume kommt die gummiartige Fugenmasse, damit das Ganze auch rutschfest wird.
Alles fein säuberlich abgeklebtWenn man das mit dem Zuschneiden hinbekommen hat, werden die Teile auf die Flächen geklebt und so gut es geht mit Gewichten beschwert. Da kommt alles zum Einsatz was genügend Gewicht auf die Waage bringt, also unsere ganzen Bleigewichte vom Tauchen, Wasserkanister, der Kübel mit dem Antifouling, unsere Sammlung von neuen und gebrauchten Opferanoden, ….... Wenn man Glück hat legt sich das Holz so ganz flach hin – wenn nicht, muß man später umso mehr schleifen.
Nach dem VerfugenIst der Kleber einmal fest, kommt man zum Füllen der Fugen. Da werden zuerst die Holzleisten und die direkte Umgebung akribisch abgeklebt – damit man die Fugenmasse nicht überall hinbekommt, wo man sie nicht braucht, sondern im Idealfall nur dorthin, wo sie hin soll. Wenn man hier schlampig arbeitet, hat man wieder mal eine Runde extra Schleifen gewonnen – also nichts was man unbedingt braucht und daher vermeidet man das so gut es geht.
Nach dem ersten SchleifenWenn die Fugenmasse dann auch fest geworden ist, entfernt man das überschüssige Material grob mit einer scharfen Klinge und kommt endlich zum Schleifen. Jetzt muß man die verschiedenen Holzleisten und die Gummifugen auf ein gemeinsames Niveau herunterschleifen – und das dauert seine Zeit. Vor ein paar Tagen habe ich die erste Fläche geschliffen – nach 2 Stunden hatten wir eine sehr schöne Bank, dafür hat das restliche Boot ausgeschaut wie Sau, beim Schleifen staubt es ganz schön.
Letzter Stand der Dinge heute war das wir eine Fläche geschliffen hatten, 3 Flächen verfugt und bei einer haben wir erst das Holz geschnitten. Das Projekt wird uns also noch ein paar Tage beschäftigen.

Alles fertig um ins Wasser gehoben zu werden
2018-08-14 Hurra – wir sind wieder im Wasser!
Das Kranen gestern war etwas entspannter als das Rausheben – erstens hatten wir jetzt schon mehr Erfahrung und zweitens war der Kranfahrer diesmal auch um eine Klasse besser. Wieder mußten wir dreimal gehoben werden aber alles hat sehr gut funktioniert.
Reinheben ist generell etwas spannender als Rausheben – einmal ist das Boot jetzt frisch gestrichen und man muß die Gurte mit Kartons abfendern, damit die neue Farbe nicht beschädigt wird. Bei steigendem Wasser muß man dann das Kühlsystem des Motors entlüften, die Stopfbuchse so einstellen daß sie gerade ein bisschen tropft, alle Borddurchführungen und den neuen Tiefenmessersensor auf Leckagen prüfen, das Rigg wieder spannen (wird beim Kranen gelockert), ….. es war uns nicht langweilig.
Heute sind wir wieder am Ankerplatz, alles schaut gut aus und wir können anfangen Päne für das Segeln im September zu schmieden.


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